NOVUM – Mitarbeitendenmagazin

Ein Tag mit Alois Dietsche

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Text: Marion Loher
Foto: Reto Martin

Alois Dietsche ist im Verbindungstunnel zwischen dem Kantonsspital St. Gallen und der Geriatrischen Klinik unterhalb der Rorschacher Strasse unterwegs. Vor wenigen Tagen hat er den Bewegungsmelder bei der elektrischen Schiebetür ersetzen müssen. Nun will er kontrollieren, ob das neue Gerät auch wirklich funktioniert. Und das tut es: Kaum ist Alois Dietsche nahe der gläsernen Tür, öffnet sich diese automatisch. Er nickt zufrieden und wirft einen prüfenden Blick auf die Beleuchtungen und Steckdosen rundherum – «alles in Ordnung.»

Seit gut sieben Jahren arbeitet Alois Dietsche als Elektriker und Instandhaltungsfachmann am KSSG. Der gelernte Elektroinstallateur ist zusammen mit drei Kollegen in der Abteilung Facility Management im Bereich Instandhaltung für alles Elektrische auf dem Campus sowie im Ambi Rorschach zuständig. Wenn beispielsweise in einem Therapieraum die Deckenlampe defekt ist oder das elektronische Patiententerminal in einem Patientenzimmer nicht mehr funktioniert, dann wird er «gerufen». Das erfolgt heute mehrheitlich über das sogenannte Ticketsystem. Dabei wird das Problem schrift- lich ins Tool eingegeben und gelangt dann via Service-Desk als Auftrag zu Alois Dietsche oder einem seiner Kollegen.

Der Instandhaltungsfachmann schaut sich am Morgen als Erstes alle Aufträge an, ordnet sie nach Prioritäten und organisiert dementsprechend seinen Arbeitstag. «Ein defekter Lichtschalter kann oftmals etwas länger warten als ein stromloses Behandlungszimmer oder ein Untersuchungsgerät mit schwarzem Bildschirm», sagt der 55-Jährige. Dringende Fälle werden per Telefon oder Mail gemeldet und müssen innerhalb weniger Stunden erledigt werden. Bei vielen Störungen braucht es den Fachmann direkt vor Ort, wie bei der elektrischen Schiebetür im Verbindungstunnel. Einige kann er dank neuster Technologien auch vom Arbeitsplatz oder sogar von zu Hause aus beheben.

Ob dringlich oder nicht: Meistens sind es elektrische Probleme, die Alois Dietsche beschäftigen. Gibt es personelle Engpässe in einem anderen technischen Bereich, dann übernimmt er gerne auch diese Aufträge. «Das kommt mir sehr entgegen, da ich in meinem Berufsleben in den verschiedensten technischen Bereichen gearbeitet habe.» Der gebürtige Appenzeller Vorderländer, der mittlerweile in Tübach wohnt, war schon Hauswart in einer Schule, Leiter Technik und Hausreinigung in einer Privatklinik und hat als Elektroinstallateur in der Industrie gearbeitet. Dazwischen absolvierte er immer wieder verschiedene Weiterbildungen.

Wenn er nicht gerade bei der Arbeit ist oder sich weiterbildet, dann begibt er sich gerne aufs Tanzparkett. Alois Dietsche ist ein leidenschaftlicher Tänzer, hat als junger Erwachsener sogar einen Verein gegrün- det und auch auf Veranstaltungen regelmässig Rock'n'Roll und Jive getanzt. Mitt- lerweile lässt er es zwar etwas ruhiger an- gehen. Aber: «Ich habe mir fest vorgenommen, in Zukunft mit meiner Partnerin wieder öfters das Tanzbein zu schwingen.» Alois Dietsche schaut nochmals hinauf zum Bewegungsmelder. Dann verlässt er den Verbindungstunnel in Richtung KSSG-Gastronomie, wo bereits die nächste defekte Steckdose auf ihn wartet.

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Alois Dietsche
55 Jahre
Instandhaltungsfachmann und Hobbytänzer

Aus dem Unternehmen Kurz & knapp