NOVUM – Mitarbeitendenmagazin

Interdisziplinäre Zusammenarbeit als Stärke

Prof. Dr. Gian Marco De Marchis, Chefarzt der Klinik für Neurologie, und PD Dr. Volker Schmidt, Chefarzt der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, haben im Frühjahr 2023 ihre Stelle am KSSG angetreten. Worauf sie den Fokus legen und wohin der Weg führen soll.

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Interview: Martina Kaiser / Susanne Thuma
Fotos: Reto Martin

Gian Marco De Marchis, seit einem halben Jahr sind Sie als Chefarzt der Klinik für Neurologie tätig – wie haben Sie die vergangenen Monate erlebt?

Ich bin sehr gut gestartet. Von Anfang an habe ich mich am Kantonsspital St. Gallen willkommen gefühlt, das gesamte Team der Klinik für Neurologie hat mir den Einstieg wesentlich erleichtert. Den ausgezeichneten Ruf der Neurologie konnte ich bereits nach den ersten Tagen bestätigen. Die ersten Monate waren intensiv, auch wegen der Umsetzung der Personalmassnahmen im Rahmen des Ergebnisverbesserungsprojekts. Gerade in solchen Situationen ist eine klare und offene Kommunikation wichtig. Der Hintergrund wurde mir bereits vor Anstellungsbeginn erklärt. Das hat mir erlaubt, mit dem Team offen darüber zu reden ohne Versprechungen, die sich nach nur wenigen Monaten als nicht realisierbar erwiesen hätten. Wirtschaftliches Denken in der Medizin soll nicht eine negative Konnotation haben. Vielmehr soll es als Mindset verstanden werden, um das hohe Niveau der Medizin zu erhalten und weiterzuentwickeln. Eine Klinik kann nur dann nachhaltig florieren, wenn es dem Gesamtunternehmen gut geht.

Am KSSG schätze ich die konstruktive und lösungsorientierte Dialogkultur – interdisziplinär als auch interprofessionell – sowie die kurzen Dienstwege, was wiederum die Entscheidungsfindung beschleunigt und breiter abstützt.

Was ist Ihnen wichtig, worauf legen Sie den Fokus?

Drei Punkte habe ich im Fokus: Erstens ein breites und modernes klinisches Angebot. Zweitens die Weiterentwicklung der Forschung und Lehre. Und drittens die interprofessionelle Zusammenarbeit.

Das Spannende an der Neurologie ist die rasante Entwicklung in den vergangenen Jahren. Wir haben uns von einem diagnostischen zu einem therapeutischen Fach gewandelt. Das Motto lautet «behandeln statt benennen ». Ohne eine interdisziplinäre Zusammenarbeit wäre das nicht möglich. So müssen Patientinnen und Patienten mit schweren Hirnarterienverschlüssen heute häufig nicht mehr ins Pflegeheim, sondern können nach Hause – dies dank der endovaskulären Behandlung seitens der Neuroradiologie. Oder Patientinnen und Patienten mit einer Parkinson-Erkrankung profitieren immer häufiger und früher von Deep-Brain-Stimulatoren, die von den Neurochirurgen implantiert werden. Die Werte eines Neurozentrums leben wir in unserem Alltag vor. Die Individualisierung des Angebots ist mir wichtig. Die Patienteneinzelheiten – zum Beispiel das biologische Alter – sollen in der Therapieentscheidung mitberücksichtigt werden. Einen hohen Stellenwert hat auch die Prävention. Schätzungen zufolge wären gut 80 Prozent der Schlaganfälle vermeidbar.

In der Forschung ist mir die Patientenorientierung wichtig: Forschungsprojekte sollen für alle verständlich sein, nicht nur für Spezialisten – und zwar in der Dauer einer Liftfahrt (Elevator Speech). Die Aufzüge im Haus 04 bieten dafür eine optimale Übungsplattform.

Die interprofessionelle Zusammenarbeit ist mir sehr wichtig. Eine grosse Herausforderung ist der Fachkräftemangel, der unter anderem in der Pflege spürbar ist. Das ist eine globale Herausforderung, deren Gründe mannigfaltig sind. Eine einzelne Lösung wird es dementsprechend nicht geben, wobei die Ärzteschaft sich hier konstruktiv einbringen kann. Die Pflege verbringt mehr Zeit mit den Patientinnen und Patienten als die Ärzteschaft. Dementsprechend sollen deren Rückmeldungen immer ernst genommen werden. In November 2023 werden am KSSG die Fit for Stroke-Days stattfinden. Zielpublikum ist primär die Pflege aus der ganzen Schweiz. Hier werden wir Werbung fürs KSSG als Arbeitgeber machen.

Welchen Einfluss hat dies auf Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die anderen Fachbereiche am KSSG?

Für die Mitarbeitenden der Neurologie ist es zunehmend wichtig, am Puls der neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse zu sein, sich aber auch an deren Erstellung zu beteiligen. Wir sollen überzeugte Vertreter der evidenzbasierten Medizin sein und bleiben. Das Einzugsgebiet des KSSG als Zentrumsspital ist gross, dementsprechend diagnostizieren wir häufig sogenannte seltene Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, dass unser Fachwissen breit und à jour bleibt.

Im Hinblick auf das Haus 07A freue ich mich sehr, dass die Bereiche Neurologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie und Intensivmedizin näher zusammenrücken werden. Die Zusammenarbeit Stroke Unit-Intensivmedizin-Neurologie ist am KSSG einmalig und hat sich über die vergangenen Jahre bewährt. Die moderne Architektur im Haus 07A kann den fachlichen Austausch wesentlich erleichtern.

Wo sehen Sie Potenziale?

Die Akademisierung hat ein grosses Potenzial. Das medizinische Niveau am KSSG ist bereits jetzt universitär, gut vergleichbar mit Universitätsspitälern der Schweiz. St. Gallen ist eine erfolgreiche Universitätsstadt, sie verdient eine eigenständige Medizinische Fakultät. Das Universitätsspital St. Gallen würde die Arena der Universitätsspitäler nur bereichern. Bestrebungen in die Richtung waren und bleiben erfolgreich. So wird der Joint Medical Master von den Studierenden sehr geschätzt, eine Clinical Trial Unit und eine Forschungskommission sind bereits vorhanden und sehr aktiv. Gleichzeitig ist eine gewisse Skepsis vor der Gründung einer neuen Fakultät verständlich. Diese war in der italienischen Schweiz zum Beispiel zu spüren. Mittlerweile ist die dortige Medizinische Fakultät neun Jahre alt und deren Akzeptanz sehr gross. St. Gallen bringt alle Voraussetzungen mit.

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Volker Schmidt, am 1. Februar 2023 sind Sie als Chefarzt der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie (PHC) gestartet – wie erlebten Sie die vergangenen Monate?

Es war eine aufregende und zufriedenstellende Zeit. Insbesondere der Wechsel aus Dänemark in die Schweiz war spannend für uns als Familie, da wir plötzlich alle wieder in unserer Muttersprache kommunizieren können. Die atemberaubende Natur der Schweiz begeistert uns nach wir vor genauso wie die Gastfreundschaft, mit der wir empfangen wurden. Beruflich ist mir am KSSG besonders die hohe medizinische Qualität der Klinik und deren Partnerabteilungen aufgefallen, aber auch das gute kollegiale und interprofessionelle Miteinander.

Worauf legen Sie den Fokus bei Ihrer neuen Tätigkeit?

Mir ist bei allen klinischen und wissenschaftlichen Entwicklungsprozessen der Klinik wichtig, dass es eine erkennbare Wertigkeit für die Patientinnen und Patienten und genauso für die Mitarbeitenden gibt. Ich schätze flachere Hierarchien wie in Skandinavien, da es talentierte Kolleginnen und Kollegen motiviert, gute Ideen einzubringen. Wenn diese dann Realität werden, ist das für alle sehr zufriedenstellend. Gleichzeitig habe ich einen hohen Anspruch an mich und unsere Klinik. Diese hohen Ziele lassen sich nur durch ein motiviertes Team erreichen. Daher sind die Erhaltung und Weiterentwicklung einer sehr guten Arbeitskultur für mich elementar.

Unser Ziel ist es, die Klinik in ein nationales Zentrum für innovative Plastische Chirurgie und Handchirurgie weiterzuentwickeln und damit die erste Adresse für Patientinnen und Patienten zu werden. Als attraktiver Arbeitgeber mit einer exzellenten Aus- und Weiterbildung sowie hervorragenden Möglichkeiten für Forschung und Karriere möchten wir die talentiertesten Mitarbeitenden der Schweiz für unsere beiden Fachbereiche begeistern und gewinnen.

Wo gibt es noch Potenzial?

Unsere Klinik ist interdisziplinär bereits tief mit vielen anderen Fachbereichen am KSSG verbunden. Dieses interdisziplinäre Arbeiten ist das Besondere an der plastisch- rekonstruktiven Chirurgie und fasziniert mich bis heute. Es ermöglicht neben höchster Behandlungsqualität das gegenseitige Voneinanderlernen, aber auch die Etablierung sehr innovativer und hochspezialisierter Therapieformen. Insbesondere der Bereich komplexe rekonstruktive Mikrochirurgie ist eines unserer Exzellenzfelder, welches durch die Grösse des Spitals und seiner Zentrumsfunktion das Potenzial für ein internationales Niveau innehat. Hier sehe ich für die kommenden Jahre durch stetigen Ausbau der interdisziplinären Zusammenarbeit und Schaffung formalisierter Programme sehr grosses Potenzial.

Auch das Feld der mikrochirurgischen Behandlung des Lymphödems eröffnet heute ganz neue Therapiemöglichkeiten für Patientinnen und Patienten. Hier liegt ebenfalls grosses Wachstumspotenzial für uns als Klinik. Wir können bereits jetzt alle modernen Operationsverfahren in diesem Bereich anbieten. Darüber hinaus bieten die Anbindung an das Ostschweizer Schulungsund Trainingszentrum, die Hochschule St. Gallen, der Empa-Standort St. Gallen sowie die Clinical Trial Unit sehr gute Voraussetzungen, um die Klinik auf ein Topniveau zu entwickeln.

Welche Schritte konnten Sie dafür bereits in die Wege leiten?

Das Realisieren einer Vision erfordert neben viel harter Arbeit besonders in der Startphase eine gute Kommunikation und das Finden einer Balance zwischen den Bedürfnissen der neuen sowie der bestehenden, erfahrenen Mitarbeitenden. Daher haben wir in den ersten Monaten stark an den Kommunikationsstrukturen der Klinik gearbeitet und regelmässige Treffen und Sitzungen etabliert. Weiterhin setzen wir seit Juni ein digitales Spracherkennungssystem zur Erleichterung unserer Berichterstattung ein. Die Anstellung einer sehr kompetenten Physician Assistant hat zur Verbesserung der interprofessionellen Zusammenarbeit zwischen Pflege und Ärzteschaft beigetragen und unser Ärzteteam durch Optimierung von Prozessen auf unserer Station deutlich entlastet. Zur Erhöhung der Weiterbildungsqualität haben wir zudem eine Kooperation mit dem Ostschweizer Schulungs- und Trainingszentrum geschlossen. Gleichzeitig wollen wir die Säule «Plastische Chirurgie» am Markt stärken. Dafür haben wir beispielsweise eine Namensänderung der Klinik vorgenommen. Auch unser Angebot wird erweitert. Ab Herbst 2023 bieten wir neu eine formalisierte interdisziplinäre Sprechstunde mit der bariatrischen Chirurgie am Adipositaszentrum an. Auch in der Forschung konnten wir bereits einiges in die Wege leiten. Im Bereich Handchirurgie initiierten wir beispielsweise mehrere vielversprechende Forschungsprojekte – unter anderem zum Thema 3D-Druck und Endoprothetik an der Hand. Darauf sind wir sehr stolz. International schlossen wir eine enge klinische und wissenschaftliche Kooperation mit der Universität Heidelberg und der BG Unfallklinik Ludwigshafen. Dies soll künftig gemeinsame Forschungsprojekte und den Austausch von Mitarbeitenden ermöglichen.

Man kann erkennen, dass wir in der kurzen Zeit bereits einige zentrale Massnahmen umsetzen konnten, und ich freue mich auf die gemeinsame Entwicklung der Klinik über die nächsten Monate und Jahre.

Weitere Chefarztwechsel

Am 1. September 2023 tritt Prof. Dr. Markus Lüdi seine Stelle als Chefarzt Anästhesiologie am KSSG an. Prof. Dr. Thomas Schnider, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Rettungsund Schmerzmedizin, wird per 31. August 2023 pensioniert. Lüdi arbeitet seit 2016 im Inselspital Bern, seit 2020 als Leitender Arzt in der dortigen Universitätsklinik für Anästhesiologie.

Ebenso per 1. September 2023 wird in der Klinik für Urologie der Stv. Chefarzt Dr. Daniel Engeler die Nachfolge von Chefarzt Prof. Dr. Hans-Peter Schmid antreten. Engeler ist seit über 22 Jahren in der Klinik für Urologie am KSSG tätig (novum-Ausgabe 03/22).

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Bettenstationen im Haus 07A: Bewährtes trifft auf Neues

Im Neubau Haus 07A entstehen im 5. bis 10. Obergeschoss insgesamt sechs Bettenstationen. Auf den ersten Blick scheint alles neu und fremd. Doch was ändert sich wirklich und wie sind die neuen Räumlichkeiten?

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Mareike Federspiel, Projektleiterin Departement Entwicklung & Innovation, auf der künftigen Bettenstation im H07A.

Text: Rosalia Mittelholzer
Foto: Florian Brunner

«Die grösste Veränderung ist die neue Infrastruktur sowie die teils neue Zusammenstellung der Teams», bringt es Mareike Federspiel vom Departement Entwicklung & Innovation auf den Punkt. Am Kernprozess werde festgehalten. Schnittstellen zu anderen Bereichen (z. B. Tagesklinik, OP, interventionelle Bereiche sowie Supportbereiche) würden sorgfältig evaluiert und Prozesse möglichst standardisiert, führt sie weiter aus. «Was sich in der Vergangenheit bewährt hat, soll auf alle Fälle beibehalten werden, so auch alle gültigen Konzepte und Qualitätsstandards», erzählt sie. Diese Worte hallen nach, bedenkt man, dass in rund acht Monaten sechs nigelnagelneue Bettenstationen mit insgesamt 96 Patientenzimmern im Bettenturm vom Haus 07A ihren Betrieb aufnehmen werden.

Mehr Platz und mehr Patientenkomfort

Rund ein Viertel aller Betten des Kantonsspitals St. Gallen ziehen ins Haus 07A, pro Station werden es in der Regel drei Einzel- und 13 Doppelzimmer sein, alle mit eigener Nasszelle. «Hell, grosszügig und nach den heute aktuellsten Standards», umschreibt die Projektleiterin Mareike Federspiel im Programm «H07A together» die neue Infrastruktur und erzählt im Detail über die moderne und wohnliche Innenraumgestaltung. Nicht nur die Patientinnen und Patienten profitieren von einer komfortableren Infrastruktur, auch die Mitarbeitenden erwartet mehr Raum. Zum Beispiel gibt es künftig separate Untersuchungszimmer, die punktuell für Untersuchungen wie Ultraschall, Punktionen oder Erstgespräche genutzt werden können. Mehr Privatsphäre folglich für die Patientinnen und Patienten.

Betrieblich und funktional optimale Abläufe

Der Neubau ist auf optimale Abläufe ausgelegt. Dies zeigt sich im Layout der Bettenstationen, das in mehreren Runden mit direkt betroffenen Mitarbeitenden der Bettenstationen, Planern und Teilprojektleitenden aus Betrieb, Technik, Ausstattung und Informatik entstanden ist. Dabei enthält die Kernzone Räume wie die Stationszentrale inklusive Apotheke, Office oder Geräteraum, während an den Fensterfronten die Patientenzimmer sowie die Aufenthaltsbereiche für die Mitarbeitenden verortet sind.

Auch die Patientenzimmer richten sich nach optimalen Abläufen, die im Rahmen eines Musterzimmers eingehend getestet wurden. «Das war sehr wertvoll, denn das Expertenwissen aller betroffenen Berufsgruppen ist in die Umsetzung eingeflossen», erzählt Cristina Bieber Grontzki, Projektleiterin Departement Immobilien & Betrieb. So resultierten aus den gemeinsamen Begehungen und Simulationen diverse Optimierungen, insbesondere auch bei den Nasszellen. «Die verschiedenen Bedürfnisse und Ansprüche unter einen Hut zu bringen war sehr anspruchsvoll», beteuert sie, «gleichzeitig jedoch auch sehr spannend und gewinnbringend.»

Besichtigen, schulen und trainieren

Bis die erste Patientin oder der erste Patient im neuen Patientenzimmer betreut wird, gibt es jedoch noch einiges vorzubereiten. So stehen für die Mitarbeitenden ab 2024 Rundgänge auf einer Trainingsstation an. «Die Mitarbeitenden haben die Gelegenheit, sich direkt vor Ort mit der neuen Intrastruktur bekannt zu machen», stellt Mareike Federspiel in Aussicht. Auch Schulungen, E-Learning-Videos, beispielsweise für die Bedienung der Räume oder Simulationstrainings für gewisse Bereiche, sieht das Schulungskonzept vor. «Die Mitarbeitenden sollen sich dank guter Vorbereitung am neuen Arbeitsplatz von Anfang an wohlfühlen und sich möglichst schnell zurechtfinden», versichert die Projektleiterin. Der Start am neuen Arbeitsplatz soll damit für die Mitarbeitenden so einfach und reibungslos wie möglich erfolgen.

Folgerotationen auf dem Campus

Nebst dem Bezug vom Haus 07A werden durch den Rückbau vom Haus 01 (im Zusammenhang mit dem Neubau Haus 07B) zusätzlich auch Bettenstationen innerhalb der bestehenden Häuser umziehen, z. B. vom Haus 01 ins Haus 04. Dies wird voraussichtlich nach den Sommerferien 2024 stattfinden. Vorab werden Besprechungen mit den betroffenen Berufsgruppen, den Planern und den Teilprojektleitenden aus Betrieb, Technik, Ausstattung und Informatik stattfinden.

Ausblick auf Schulung und Training

Die neuen Prozesse und Abläufe werden dann in vielen Schulungs- und Trainingsstunden gemeinsam geübt – auch unter Einbezug der neuen Nachbarn. Ab Q1/2024 wird simuliert und getestet, sodass dem erfolgreichen Start des Patientenbetriebs Ende April 2024 nichts mehr im Wege steht. Bis dahin hat sich hoffentlich die Situation rund um den Pflegepersonalmangel weiter entschärft.

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Statements der Projektmitarbeitenden

Worin sehen Sie die grössten Veränderungen für die Pflegefachpersonen im Hinblick auf den Betrieb auf den neuen Bettenstationen im Haus 07A?

Mit Bezug der neuen Bettenstationen erhalten unsere Mitarbeitenden eine moderne und räumlich grosszügige Infrastruktur, die es ermöglicht, bewährte Prozesse im Alltag sinnvoll aufeinander abzustimmen. Die Nähe zu Bereichen wie dem neu entstehenden Interventionellen Zentrum oder der Intensivstation ist ein weiterer Vorteil – sowohl für die Patientinnen und Patienten wie auch für die Mitarbeitenden.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie und Ihre Mitarbeitenden sich in den ersten Tagen auf den neuen Bettenstationen konfrontiert?

Zu Beginn wird es sicherlich herausfordernd sein, die gewohnten Abläufe in den neuen Räumen der grossen Bettenstationen gut aufeinander abzustimmen. Damit der Umzug und die ersten Tage unter laufendem Betrieb möglichst reibungslos ablaufen, werden wir vor dem Umzug ins Haus 07A mittels Simulationstrainings und Rundgängen die Mitarbeitenden bestmöglich vorbereiten und mit den neuen Räumen und Prozessen vertraut machen.

Stephan Wanzenried, Leiter Pflege in den Internistischen Fachdisziplinen

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Welche Vorteile bringen die neuen Bettenstationen im Haus 07A für die Mitarbeitenden aus der Pflege?

Die Mitarbeitenden arbeiten künftig in einer modernen und prozessorientierten Infrastruktur. Da einzelne Nutzerinnen und Nutzer bereits während der Planungsphase eingebunden wurden, sind die Räumlichkeiten gut auf die Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen sowie das Pflegefachpersonal abgestimmt. Ebenfalls als Vorteil sehe ich die grosszügig gestalteten Räumlichkeiten und die zusätzlichen Arbeitsplätze.

Gibt es auch Nachteile, und wenn ja, welche?

Die Grösse der neuen Bettenstationen im Haus 07A macht den Pflegefachpersonen teilweise Sorgen. Am aktuellen Arbeitsplatz ist alles sehr kompakt. Dies wird neu nicht mehr so sein. Allerdings werden die Wege zu den Patientinnen und Patienten kurz sein, da die Patientenversorgung zentral erfolgt.

Melanie Giannuzzi, Leiterin Pflege Augen, HNO, Neurologie, NCH

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Sandra Wicki

Projektleiterin Departement Entwicklung & Innovation

Sandra Wicki, was ändert sich für die Mitarbeitenden auf den Bettenstationen im Haus 07A hinsichtlich der administrativen Arbeitsplätze?

Im H07A steht den Mitarbeitenden auf jeder Bettenstation ein offener und heller Bereich zur Verfügung, um ihre administrativen Tätigkeiten in einem ungestörten Raum direkt auf der Station zu erledigen.

Auf den heutigen Bettenstationen haben die Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegefachpersonal teilweise sehr wenig Raum, um ihre administrativen Tätigkeiten zu erledigen. Dies ändert sich mit dem Umzug ins Haus 07A. Auf jeder Bettenstation steht für das Pflegefachpersonal und die Ärzteschaft ein grosser Open-Office-Bereich mit jeweils einer Besprechungsbox für den individuellen Rückzug oder für kurze Sitzungen zur Verfügung. Zudem wird es auf jeder Bettenstation zwei Besprechungszimmer geben. Im 11. Stock wird zusätzlich ein Coworking Space eingerichtet, welcher von allen Mitarbeitenden genutzt werden kann.

Welche Überlegungen stecken aus betrieblicher Sicht hinter der Einführung von gemeinsamen Arbeitsplätzen für die Pflegefachpersonen und die Ärzteschaft?

Zu Beginn bei den Kliniken und Bereichen, die ins Haus 07A ziehen, abgeholt. Anforderungen waren die Förderung der interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit sowie die Abbildung der klinik- und die stationsspezifischen Prozesse. Die Gestaltung der Open-Office-Bereiche kommt diesen Bedürfnissen nach und setzt dies im Bau und im Betrieb um.

Nach welchen Kriterien wurden die administrativen Arbeitsplätze konzipiert?

Im Rahmen von Interviews und Workshops mit Vertreterinnen und Vertreter aus Pflege und Kliniken wurde die Anzahl der benötigten Arbeitsplätze und die Gestaltung des Open-Offices erarbeitet. Hierbei stand im Vordergrund, dass die Büroarbeitsplätze so verortet sein müssen, dass sie die klinischen Arbeitsprozesse maximal unterstützen. Dank den Open-Offices ist ein geschützter Bereich entstanden, der zum einen ausserhalb des Patientenbereichs liegt und zum anderen dennoch kurze Wege zur Betreuung der stationären Patienten und Patientinnen sicherstellt. Mit dem Open-Office-Ansatz kann zudem flexibel auf die spezifischen Anforderungen der einzelnen Kliniken und Fachbereiche reagiert werden. Dank standardisierten und unpersönlichen Arbeitsplätzen kann die Flexibilität zusätzlich unterstützt werden. In zwei Simulationen mit den künftigen Nutzerinnen und Nutzer wurden die Ausgestaltung der Open-Offices verifiziert und bestätigt.

Welche Vorteile entstehen den Mitarbeitenden durch die neuen Arbeitsplätze?

Ein wesentlicher Vorteil sind die kürzeren Wege zu den Patientenzimmern, da sich die administrativen Arbeitsplätze in unmittelbarer Nähe befinden. Die Trennung zum Behandlungsbereich ermöglicht, dass die Mitarbeitenden ruhig und ungestört ihre administrativen Tätigkeiten erledigen können. Verändert sich der Bedarf an administrativen Arbeitsplätzen seitens der Pflege oder der Ärzteschaft, kann die Nutzung flexibel angepasst werden, da alle Arbeitsplätze unpersönlich sind. Zudem fördert der offene Arbeitsraum den interdisziplinären und interprofessionellen Austausch.

Wie sind die einzelnen Arbeitsplätze ausgerüstet?

Die administrativen Arbeitsplätze sind je mit einer Tastatur, einer Maus, zwei Monitoren und einem Thin Client mit Badgeleser ausgestattet. Die neuen Arbeitsplätze werden vor dem Umzug ins Haus 07A von der IT vorbereitet. Zusätzliche Geräte wie Headsets oder Diktiergeräte werden vom Bestand ins H07A mitgenommen.
Jede Mitarbeiterin bzw. jeder Mitarbeiter erhält zudem ein persönliches Schliessfach, um am Ende des Arbeitstages den Schreibtisch aufzuräumen und die persönlichen Utensilien darin zu verstauen.

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Fiore Praxis AG heisst neu YUNA – Ostschweizer Kinderwunschzentrum AG

Das Kinderwunschzentrum Fiore Praxis AG präsentiert sich seit diesem Sommer unter dem neuen Namen YUNA – Ostschweizer Kinderwunschzentrum AG. 2025 soll es auch räumlich näher an das KSSG rücken.

Text: Jessica Friedrich

Das Kinderwunschzentrum ist ein Tochterunternehmen des Kantonsspitals St. Gallen, die Lancierung des neuen Markenauftritts wurde infolge einer strategischen Neuausrichtung initiiert. YUNA – der Name bezieht sich auf die Fruchtbarkeitsgöttin Juno und bedeutet so viel wie «die Erblühende» oder «die Ersehnte» – legt den Fokus auf die kompetente Begleitung von Paaren auf ihrer Reise zum ersehnten Wunder einer Geburt mit all den damit verbundenen Emotionen. Hingabe, Kompetenz und umfassende Begleitung als zentrale Facetten der Marke widerspiegeln sich auch im neu erarbeiteten Webauftritt.

Betroffene Paare profitieren weiterhin von der langjährigen Expertise des eingespielten Teams um Dr. Vera Hungerbühler sowie von der engen Vernetzung mit dem Kantonsspital St. Gallen. In Zusammenarbeit mit der Frauenklinik werden Frauen mit und ohne Kinderwunsch, insbesondere auch Frauen mit Endometriose, betreut und bei Bedarf am Mutterhaus operativ behandelt. Das YUNA-Team bietet am Mutterhaus eine Sprechstunde für gynäkologische Endokrinologie an. Bei Karzinompatientinnen erfolgt die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit mehreren Fachdisziplinen.

Aktuell befinden sich die Räumlichkeiten noch an der Brauerstrasse 95 in St. Gallen. Damit sich das Kinderwunschzentrum dem Campus des KSSG annähert, ist ein Umzug in den Neubau von Haus 14 im Jahr 2025 geplant.

Mehr Infos zu YUNA, der Ostschweizer Kinderwunschzentrum AG, unter:
yuna-kinderwunsch.ch

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