NOVUM – Mitarbeitendenmagazin

Managementmodell 2024+:
Zusammenschluss rückt näher.

Vor rund drei Jahren erhielt der Verwaltungsrat von der St.Galler Kantonsregierung den Auftrag, neue Organisations- und Führungsstrukturen zu konzipieren, um optimale Bedingungen zur Weiterentwicklung der öffentlichen St.Galler Spitäler zu schaffen. Das Resultat ist bekannt: die Integration der St.Galler Spitäler zu einem Unternehmen. Weniger als ein Jahr vor dem Zusammenschluss der vier Spitalverbunde zu einem Unternehmen ist einiges umgesetzt, zahlreiche Vorbereitungsaufgaben sind lanciert und der politische Prozess befindet sich auf der Zielgeraden.

Text: Daniel Steimer
Fotos: Archiv

Mit der Umsetzung des Managementmodells 2024+ werden zwei wesentliche Anpassungen angestrebt: Dies betrifft zum einen die Organisations- und Führungsstruktur hin zu einem Unternehmen an vier Standorten und zum anderen die Anpassung der rechtlichen Ausgangslage, die zur Erweiterung des unternehmerischen Handlungsspielraums führt.

Ein Unternehmen – eine Geschäftsleitung

Das Managementmodell 2024+ sieht vor, die heutigen vier Spitalverbunde zu einem Unternehmen zusammenzuführen und somit betrieblich wie juristisch vollständig zu integrieren. Dabei bleibt der Kanton St.Gallen der Eigentümer des neuen Unternehmens. Während die Aufgaben und Kompetenzen von Regierung, Kantonsrat und Verwaltungsrat im Gesetz über die Spitalverbunde geregelt sind, stellt eine einzige Geschäftsleitung die operative Führung aller Standorte sicher und trägt die übergeordnete Budget- und Personalverantwortung.

Das Kantonsspital St.Gallen nimmt in der neuen Struktur seine Rolle als Zentrumsspital auf universitärem Niveau wahr. Die Spitalstandorte Grabs, Linth/Uznach und Wil haben weiterhin eine hohe medizinische Kompetenz und Chefärztinnen und Chefärzte vor Ort, um die akutsomatische Grundversorgung im Kanton St.Gallen sicherzustellen. Dabei wird die medizinische und pflegerische Kernwertschöpfung horizontal über die vier Spitalstandorte integriert, um einheitliche medizinische und prozessuale Standards zu etablieren. Zudem werden alle Supportprozesse und Management Services horizontal über die vier Spitalstandorte integriert und zentral geführt.

Vorbereitung in vollem Gange

«Ziel ist es, dass die öffentlichen St.Galler Spitäler bereit sind, wenn die rechtlichen Grundlagen per 1.1.2025 durch das Kantonsparlament angepasst werden», erklärt Naomi Kink, Co-Programmleiterin «MaMo24+». Zurzeit laufen die Vorbereitungen für einen erfolgreichen Zusammenschluss. Zum einen ist die Integration der Supportbereiche teilweise bereits abgeschlossen (z.B. HR, IT, Marketing & Kommunikation, Entwicklung & Innovation) oder weit fortgeschritten (z.B. Finanzen, Qualitätsmanagement, Immobilien & Betrieb, Spitalpharmazie). Zum anderen befindet sich die Integration der klinischen, pflegerischen und therapeutischen Fachbereiche – zeitlich gestaffelt – ebenfalls in Umsetzung. Dabei werden insbesondere die Betriebsreglemente laufend erarbeitet und per 1.1.2025 in Kraft gesetzt. Zudem wurde auf politischer Ebene der Entscheidungsprozess erfolgreich initialisiert. Die Vernehmlassung der Botschaft ist abgeschlossen und auch die vorberatende Kommission hat zum ersten Mal getagt. Naomi Kink ergänzt: «Die Vorbereitungsarbeiten schreiten dank der Unterstützung diverser Mitarbeitenden gut voran.»

Harmonisierung teils bereits 2024

Fachbereiche, die unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsgrundlage bereits heute zusammengelegt werden können, werden im Laufe des Jahres 2024 integriert (z.B. Supportbereiche wie Finanzen, Immobilien & Betrieb, Qualitätsmanagement etc.). Parallel dazu laufen diverse Anpassungen der IT-Systeme (z.B. in den HR-Systemen, Harmonisierung von IT-Applikationen etc.), damit die Gesamtorganisation und alle Standorte optimal auf die bevorstehende Integration vorbereitet sind. «Bereits heute sollen möglichst viele Synergien im Betrieb genutzt werden», erläutert Naomi Kink. Die Zwischenergebnisse der einzelnen Fachprojekte werden dem Verwaltungsrat laufend zur Freigabe vorgelegt. Für Naomi Kink ist denn auch klar: «2024 wird der Zusammenschluss in den Spitalverbunden definitiv spürbar sein.»

Kurz & knapp – das Managementmodell 2024+

Die St.Galler Kantonsregierung hat dem Verwaltungsrat 2021 den Auftrag erteilt, zukunftsfähige Organisationsund Führungsstrukturen für die St.Galler Spitalverbunde zu entwickeln und die Zusammenführung zu einer Spitalorganisation zu prüfen.

In einem Bericht des Verwaltungsrates der St.Galler Spitalverbunde wurden daher verschiedene Zielbilder evaluiert. Der Verwaltungsrat favorisiert das zur Umsetzung vorgeschlagene Modell «Ein Unternehmen» als zukünftiges Zielbild für die St.Galler Spitäler. In diesem Modell werden die Spitalverbunde juristisch und betrieblich voll integriert und verfügen über einen einzigen Verwaltungsrat und eine einzige Geschäftsleitung. Die medizinische Leistungserbringung muss sich ohne vertikale Organisationshürden horizontal über sämtliche Standorte organisieren können und benötigt dazu schlanke und effiziente Führungsstrukturen. Die Supportleistungen sollen stärker konzentriert werden, um Digitalisierungsvorhaben zu ermöglichen und Kostenvorteile sowie weitere betriebliche Synergien zu nutzen.

Weitere Informationen zum Managementmodell 2024+ finden Sie im Intranet unter www.pulsnet.ch/mamo

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Exklusive Mehrleistungen für Zusatzversicherte

Damit das KSSG für Zusatzversicherte auch weiterhin attraktiv bleibt, erhalten halbprivat- und privatversicherte Patientinnen und Patienten während ihres stationären Aufenthaltes ab Frühjahr 2024 ein exklusives Plus an Mehrleistungen.

Text: Jessica Friedrich

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Für Halbprivat- und Privatversicherte gehen höhere monatliche Prämien mit der Erwartung einher, eine bevorzugte persönliche Betreuung und Organisation zu erhalten. Eine Untersuchung der externen Finanzmarktaufsicht und von Versicherungen hatte jedoch ergeben, dass in vielen Spitälern kein klarer Mehrwert in den Leistungen für Zusatzversicherte im Vergleich zu Allgemeinversicherten erbracht wird.

Unter der Leitung des Departements Finanzen wurde 2022 ein neuer Mehrleistungskatalog für das KSSG erstellt, um die Tarifverhandlungen zu unterstützen. Die definierten Massnahmen wurden darauffolgend durch das Projekt «Prestige » im Rahmen des Ergebnisverbesserungsprogrammes auf ihre Machbarkeit überprüft und sind aktuell in der Umsetzung. Die Leistungen sollen im Frühjahr 2024 unter dem gleichnamigen Angebot «Prestige» angeboten werden.

Die Mehrleistungen beinhalten unter anderem eine individuelle Betreuung durch erfahrene Kaderärztinnen und Kaderärzte sowie diplomierte Pflegefachpersonen. Im Hotelleriebereich zeigt sich der Mehrwert durch Zimmerannehmlichkeiten und einen gehobenen Room- Service, der das Wohlbefinden der Zusatzversicherten und deren Gäste sicherstellt. Eine aktive Mitsprache der Zusatzversicherten bei Arzt-, Termin- und Menüwahl ist ebenfalls enthalten.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kliniken und Fachbereichen und die effektive Umsetzung dieser Mehrleistungen sind entscheidend, um die Zufriedenheit der Zusatzversicherten zu gewährleisten und Empfehlungen zu fördern. Dennoch ist die medizinische Indikation stets von oberster Priorität: Schwere Indikationen werden unabhängig vom Versicherungsstatus immer zuerst behandelt. Die exzellente medizinische Behandlung und Betreuung wird nach wie vor für alle Patientinnen und Patienten sichergestellt, während gleichzeitig den Zusatzversicherten ein deutlicher Mehrwert vor, während und nach dem Spitalaufenthalt geboten wird.

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