NOVUM – Mitarbeitendenmagazin

Gemeinsam schreiben wir Geschichte – Tag für Tag

Ab dem 1. Januar 2025 beginnen die St.Galler Spitalverbunde gemeinsam ein neues Kapitel. Eine Rückschau auf das, was in den letzten Monaten erreicht wurde, und ein Ausblick darauf, wie das zukünftig grösste Gesundheitsunternehmen der Ostschweiz wachsen will.

Der Beginn einer neuen Ära im Ostschweizer Gesundheitswesen

Auf ein Wort mit dem künftigen CEO des neuen Unternehmens: Stefan Lichtensteiger gibt einen Einblick in die jüngsten Meilensteine, die Unternehmensstrategie und die Motivation für den einheitlichen Marktauftritt und hebt dabei vor allem die gemeinsamen Chancen hervor.

Interview: Martina Kaiser
Foto: Reto Martin

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Der Zusammenschluss zu einem Unternehmen rückt immer näher. Was waren die grössten Meilensteine in den letzten Monaten?

Ein wesentlicher Meilenstein war der politische Entscheid, dass wir ab 1. Januar 2025 «ein Unternehmen» sein werden. Die mehrheitliche Zustimmung des St.Galler Kantonsrats, die nicht genutzte Referendumsfrist und der Erlass des Nachtrags zum Gesetz der Spitalverbunde durch die Regierung zeigen, dass alle rechtlichen Grundlagen für das Integrationsvorhaben erfüllt sind. Die Wahl der Standortgremien und -vorsitzenden war ebenfalls bedeutend. Besonders erfreulich ist die aktive Unterstützung der Mitarbeitenden, die den Veränderungsprozess vorantreiben. Damit sind die Grundsteine für die grösste Gesundheitsorganisation in der Ostschweiz gelegt und unsere Pläne nehmen Gestalt an.

Steht daher die nächste intensive Phase der Veränderung bevor?

Ja, Wandel und Dynamik werden unsere konstanten Begleiter bleiben und das macht es so spannend. Der Zusammenschluss der Spitalverbunde wird uns neben Strategie-, Bau- und Digitalisierungsprojekten sowie Finanzthemen weiterhin intensiv beschäftigen. Die Fachbereiche werden rollend integriert, sodass der Zusammenschluss auch im neuen Jahr noch fortgeführt wird. Dabei legen wir grossen Wert darauf, kontinuierlich mit Führungskräften und Mitarbeitenden zu überprüfen, ob die gewünschte Wirkung tatsächlich erzielt wird. Entscheidungswege müssen sich einspielen, während wir gleichzeitig ein standortübergreifendes Führungsverständnis aufbauen. Mit unserem gemeinsamen Engagement haben wir jedoch insgesamt die grossartige Chance, das Gesundheitswesen der Ostschweiz nachhaltig zu verbessern und weiterzuentwickeln. Darauf und auf das weitere Miteinander freue ich mich sehr.

Wann werden die ersten positiven Effekte sichtbar sein?

Diese zeigen sich bereits jetzt. Die Kliniken organisieren sich beispielsweise in übergeordneten Fachgremien, harmonisieren medizinische und administrative Prozesse, entwickeln gemeinsame Weiterbildungsprogramme. Dies verdeutlicht, dass wir auf verschiedenen Ebenen in die Zukunft der Gesundheit investieren.

Stichwort «Zukunft»: Welche unternehmerischen Freiheiten haben wir ab dem kommenden Jahr als neues Unternehmen?

Ein Spital ist heute eine moderne Institution und das erfordert mehr Unternehmergeist. Es gilt daher, offener für Neues zu sein und gleichzeitig eine integrierte Gesundheitsversorgung zu angemessenen Kosten zu bieten. Mit der neuen gesetzlichen Grundlage ab 1. Januar 2025 haben wir mehr Freiheiten, um die finanzielle Nachhaltigkeit sicherzustellen. So ist es z.B. möglich, neue Geschäfts- und Organisationsmodelle zu entwickeln, ambulante Dienstleistungen auch ausserhalb des Spitalumfelds anzubieten und Tochtergesellschaften zu gründen.

Welche Rolle spielt die Unternehmensstrategie und was sind ihre Ziele?

Sie gibt uns Orientierung und Struktur für die Zukunft. Unser Hauptziel ist es, stets die Versorgungssicherheit in der Ostschweiz zu gewährleisten. Das Kantonsspital St.Gallen wird als universitäres Lehr- und Forschungsspital die Endversorgung sicherstellen. Das Spital Grabs wird weiterhin als regionaler Anbieter spezialisierter Medizin und die Spitäler Linth und Wil als lokale Grundversorger agieren. Durch die Fokussierung auf die Stärken der einzelnen Standorte sichern wir eine stufengerechte Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.

Wer war bisher in den Entwicklungsprozess der Strategie involviert?

Eine Strategie ist immer breit abgestützt und das Wissen der gesamten Organisation muss einbezogen werden. Die Analyse- und Konzeptionsphase wurde in enger standortübergreifender Abstimmung mit den medizinischen und klinischen Fachbereichen sowie den Bereichen Entwicklung & Innovation, Marketing & Kommunikation, HR und IT durchgeführt. Wir haben jetzt ein klares Bild von unseren Stärken und Potenzialen. Mit den richtigen Massnahmen können wir auf die vielfältigen Trends im Gesundheitswesen reagieren, um letztendlich Herausforderungen in Chancen zu verwandeln.

Welche strategischen Massnahmen werden im Rahmen des neuen Unternehmens aufgenommen?

Insgesamt ist die Umsetzung von 13 strategischen Massnahmen im Verlauf der nächsten Jahre geplant. Diese umfassen Bereiche wie Versorgungsstrukturen, Leistungserbringung, Arbeitgeberattraktivität und Wirtschaftlichkeit. Das neue Unternehmen wird unter einem gemeinsamen Namen und Markenauftritt geführt.

Wäre ein rechtlicher und organisatorischer Zusammenschluss nicht ausreichend gewesen?

Nein, denn der neue Marktauftritt unterstützt und ergänzt den Zusammenschluss auf mehreren Ebenen. Ein einheitlicher Name ist die logische Konsequenz für ein neues Unternehmen und bringt zahlreiche Vorteile mit sich.

Was für Vorteile sind das?

Die Dachmarke verstärkt unsere Präsenz und Positionierung auf dem Markt, gibt Orientierung, stiftet Identität und Gemeinschaft. Langfristig ist es möglich, von Kosteneinsparungen zu profitieren, wenn alles unter einer Marke kommuniziert wird. Wichtig anzumerken ist, dass der neue Auftritt aus Gründen der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit rollend umgesetzt wird. Letztendlich bildet die Marke auch ein emotionales Zielbild und visualisiert das, was wir künftig sein werden – ein Unternehmen und die grösste Gesundheitsversorgerin in der Ostschweiz.

Weitere Informationen zum neuen Unternehmen erhalten Sie im Intranet: www.pulsnet.ch/hoch

Strategiebaum

Eine solide Unternehmensstrategie zielt auf profitables und nachhaltiges Wachstum ab, um langfristig den Erfolg des Unternehmens zu sichern und auf Markttrends zu reagieren. Oberstes Ziel ist es, die eigene Vision zu erreichen. Der Strategiebaum dient als visuelles Werkzeug, um Werte, Mission, Unternehmenszweck und Massnahmen des Unternehmens strukturiert und in ihrer Beziehung zueinander darzustellen.

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Eine Marke, die Zeichen setzt und Brücken in die Zukunft baut Editorial